Die Heilige Barbara ist die Schutzpatronin der Hutmacher, Weißnäherinnen, Bürstenbinder, Kürschner, Lederarbeiter, Weber, Tuchmacher, Dachdecker, der Artillerie und im besonderen der Bergleute.
Der Prophet Daniel, Erzengel Raphael, Hl. Antonius von Padua sowie St. Benedictus von Nursia und der Hl. Joachim sind die weniger geläufigen Schützer der Bergleute. Barbara wurde nur 29 Jahre alt und diese Zahl kann man auch heute noch an den schwarzen Bergkitteln erkennen, die auf ihrer Vorderseite mit 29 Goldknöpfen ausgestattet sind.
Das Brauchtum, die damit verbundenen Traditionen und der Stolz der Bergleute bestimmen seit Jahrhunderten das Leben der Region rund um den Steirischen Erzberg und geben ihr heute ihre unverkennbare Herkunft und Identität. Dabei zählt vor allem das Barbarabrauchtum zu den Highlights des Brauchtumjahreskreises. Es ist eine wichtige Veranstaltung für Bergleute, spielt doch in ihrer Arbeits- und Lebenswelt die Verehrung der Heiligen Barbara – die Schutzpatronin der Bergleute – eine bedeutende Rolle.
„Glück Auf!“ – das ist der Bergmannsgruß der Bergleute, der nach wie vor in unserem Tagbau verwendet wird. Er soll eine Verkürzung dieser Redewendung sein:
Ich wünsche Dir Glück, tu einen neuen Gang auf.
Angeblich entstand dieser Gruß im sächsischen Erzgebirge zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert und schildert des Bergmanns Hoffnung, dass sich neue Erzgänge auftun. Zusätzlich soll der Gruß Ausdruck sein für den Wunsch, dass die Bergleute nach getaner Arbeit gesund aus dem Bergwerk ausfahren.
Auch in der Volksschule und der Neuen Mittelschule Eisenerz grüßen die Schüler und Schülerinnen das Lehrpersonal noch immer mit „Glück Auf!“
Nicht nur – aber vor allem – am Namenstag der Schutzpatronin der Bergleute, der Heiligen Barbara, am 4. Dezember werden von Bergarbeitern oder der Bergmusikkapelle traditionelle Bergmannskittel oder Bergmannstrachten getragen. Dabei gibt es unterschiedliche Bergmannsuniformen.
Die Mettenschicht hat in Eisenerz eine lange bergmännische Tradition. Die Mettenschicht war ursprünglich die letzte Schicht vor Weihnachten, bevor die Kameraden für eine gewisse kurze Zeit von den Gefahren der untertägigen Stollen entfliehen konnten. Heute wird diese letzte Schicht nach wie vor zelebriert, obwohl es schon einige Jahrzehnte keinen Untertageabbau mehr gibt.
In ihrer heutigen Form gibt es die Mettenschicht in Eisenerz seit 1984 – damals ließ Bergrat Anton Manfreda diesen Brauch wieder aufleben. Mit der Organisation der Mettenschicht ist seit 1984 der Montanhistorische Verein Österreich (MHVÖ) – Arbeitskreis Innerberg – sowie der Knappschaftsverein Eisenerz-Radmer-Vordernberg betraut. Mit dem alten Mannschaftszug der Bergleute, der Katl, fahren die Menschen in den Franz Stollen hinein und begeben sich zu der Barbaranische, wo eine heilige Messe mit Musik und Gesang abgehalten wird.
Weiterführende Information zum Bergmännischen Brauchtum finden Sie auf der Website des Vereins Steirische Eisenstraße.