WASSERBASSIN

Dieses heute als Wasserspeicher verwendete Becken wurde 1944 als Eindicker am Erzberg errichtet und war Teil einer Erzaufbereitungsanlage, die ganz ähnlich funktionierte wie die Aufbereitung in heutiger Zeit. In diesem Eindicker sollte der einfallende Schlamm vom Wasser getrennt werden. Die ursprüngliche Planung sah die Errichtung eines zweiten Beckens vor, dies wurde jedoch nicht realisiert. Die Grobkornsetzwäsche, wie die Versuchsanlage genannte wurde, wurde schlussendlich abgebaut, das Becken blieb als Wasserbassin erhalten.

Die Grobkornsetzwäsche war der erste Versuch, am Erzberg die Sortierung des Erzes voll zu automatisieren. Zuvor wurde das gesamte Erz per Hand, von den sogenannten Klauberinnen aussortiert. Als Klauberinnen wurden meist Frauen eingesetzt – es war dies eine der wenigen Arbeiten am Berg, die auch vom schönen Geschlecht erledigt werden durfte. Denn Untertage lautete die Devise „Ein Rock im Stollen bringt Unglück ins Rollen!“ – die Klauberinnen arbeiteten aber an der Oberfläche, somit gab es keine Gefahr im Verzug. Die Frauen standen bei ihrer Arbeit an langen Förderbändern, über die das Rohmaterial, die sogenannte Berge, transportiert wurde. Anhand von Farbe und Gewicht des Gesteins trennten die Klauberinnen das wertlose Material vom reichhaltigen Erz.